2006 · Jetzt oder nie
Die 12. Tournee, die ich besuchte. Ein eiskalter Winterabend, der 27. Januar 2006 in Oberhausen, aber Udo Jürgens, das Pepe-Lienhard-Orchester, die Solisten – alle in Top-Form an diesem zweiten Abend der Tournee.
Unvergesslich der Gänsehautfaktor bei "Nach all’ den Jahren”, "5 Minuten vor Zwölf”, "Die Leute / Ein ehrenwertes Haus” und beim Traumstart nach "New York, New York”, der aufgrund stürmischsten Applauses sogar mehrfach verschoben werden musste.
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Alle Fotos: Panasonic Lumix DMC-FX8
Einen schönen Text zum ersten Dortmunder Konzert derselben Tournee schrieb Kai Flockenhaus am 1.9.2006 auf seiner (damaligen) Homepage:
»Hört auf den Mann mit dem Klavier …
›Das Leben schafft nun mal Probleme noch und nöcher,
ich weiß dass es Dir da nicht anders geht als mir.
Es schafft uns neue Steuern und neue Rentenlöcher
Den Lafontaine, die Vogelgrippe und Hartz IV.
Und das Du Deutschland bist, das sagt man Dir im Fernsehen.
Und da bleibt Dir wirklich endgültig die Spucke weg.
Das heisst ja das Du Schnappi bist und Dieter Bohlen.
Einst warst Du Goethe und nun bist Du Kübelböck.‹An Anspruch mangelt es dem neuen Live-Album von Udo Jürgens bei Leibe nicht. Ich war mit Annina im Februar bei dem aufgenommen Konzert und da wir blöde und teure Plätze hatten, waren wir ziemlich angesäuert. Doch all das ist beim hören des Albums Geschichte und vergessen.
Ich höre seit fast 20 Jahren diesem Menschen zu und muss wirklich sagen, er schreibt mir ein Lied nach und nach von der Seele. Wer mich kennen lernen will, braucht eigentlich nur viele seiner Lieder hören. Doch nie haben fast alle Lieder so in mein derzeitiges Leben gepasst wie die des Albums ›Jetzt oder nie‹. Die Live-Version ist für mein Empfinden, das Beste seiner Art und bringt fast die gleiche Stimmung die ich in der Westfalenhalle erleben durfte, in mein Wohnzimmer. ›Du wirst für alle Zeiten bei mir sein, in allen Dingen lebt ein Lied für Dich.‹
Ich habe es aufgegeben, zu hoffen, dass es mal Live-Alben ungeschnitten mit allen Monologen gibt, hoffe da aber auf die DVD (hoffentlich kommt sie). Einzigartig kommt die wie ich finde geniale Reggae-Version von "Daß ich Dich liebe, was geht es Dich an" rüber, auch gab es meines Wissens nie ein Konzert bei dem Udo das immer noch zeitgenössische Lied ›Die Leute› gesungen hat.
Eines der Songs die mich am meisten Berühren und mir wirklich Gänsehaut versetzen, ist ›Der Mann mit dem Fagott‹. Ich kann mich noch daran erinnern, dass während des Konzerts die Stimmung so emotional war, das ich eine kleine Träne im Auge hatte. Ich starrte immer auf den Umriss des Mannes mit dem Fagott und lauschte der Musik.
Mein Weg zu mir, war niemals eben,
er war nicht immer Klug und geradeaus genug.
Mein Weg zu mir, das ist mein Leben
und vielleicht finde ich am Ende mich.Was mir auch sehr gefällt und mich auch aus privaten Gründen im Konzert sehr gefreut hat, war das plötzliche erklingen des Liedes ›Das wünsch ich Dir‹. Es gibt kaum eine schönere Trennung und auch keine besser Version des Liedes. Alles in Allem bin ich sehr dankbar für dieses Album, aber auch sehr traurig, dass ich in der zweiten Hälfte der Tour nicht das Geld habe um am 11.11. in Dortmund wieder dabei zu sein. Ich sehe den roten Vorhang vor meinen Augen und sehe auch den schwarzen Flügel, schließe die Augen (New York, New York)…..
›Nun lass uns die Sonne fangen, dem Glück in die Bluse langen.
Lass uns in Lust vergehen statt in Lethargie.
Vor uns da liegt soviel Zukunft, erobern wir sie.
Packen wirs an, JETZT ODER NIE !!!!!!!!!!!!‹«